Die Bundesnetzagentur hat für 2026 deutlich niedrigere Netzentgelte in Aussicht gestellt. Viele Stromnetzbetreiber geben diese Senkung an die Versorger weiter, die daraus günstigere Arbeitspreise oder Grundpreise kalkulieren können. Für Haushalte bedeutet das: Ein Teil der Stromrechnung wird strukturell billiger – aber nur, wenn der Versorger die Entlastung auch wirklich weitergibt und du deine Abschläge nicht einfach unverändert durchlaufen lässt.
Was hinter den sinkenden Netzentgelten 2026 steckt
Netzentgelte sind der Preis dafür, dass Strom über Leitungen bis in deine Wohnung transportiert wird. Sie machen je nach Region einen spürbaren Teil des Strompreises aus. 2022 und 2023 waren sie in vielen Gebieten stark gestiegen – 2026 kehrt sich dieser Trend in Teilen um.
Gründe sind unter anderem Entlastungen bei den Netzbetreibern, angepasste Kostenstrukturen und staatliche Vorgaben. Für Verbraucherinnen und Verbraucher klingt das erst einmal nach einer guten Nachricht: Fällt dieser Kostenblock, kann der Strompreis insgesamt sinken. Entscheidend ist aber, wie dein eigener Anbieter mit den neuen Netzentgelten 2026 umgeht.
Einige Versorger haben bereits angekündigt, ihre Preise 2026 zu senken oder zumindest stabil zu halten. Andere warten ab oder kalkulieren weiter mit hohen Arbeitspreisen. Genau deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf deine Vertragsunterlagen.
Stromrechnung checken: Kommt die Entlastung bei dir an?
Ob die niedrigeren Netzentgelte 2026 bei dir ankommen, erkennst du nicht immer sofort. Viele Versorger bündeln Netzentgelte, Beschaffungskosten, Steuern und Umlagen in einem Gesamtpreis pro Kilowattstunde.
Nimm dir deshalb deine letzte Jahresabrechnung und die aktuelle Preisankündigung für 2026 zur Hand. Achte auf diese Punkte:
- Wie hoch ist dein aktueller Arbeitspreis pro kWh im Vergleich zum neuen Preis ab 2026?
- Hat dein Versorger angekündigt, die Preise zu senken oder bleiben sie unverändert?
- Wird irgendwo konkret erwähnt, dass die gesunkenen Netzentgelte 2026 weitergegeben werden?
Bleibt dein Preis trotz günstigerer Rahmenbedingungen konstant oder steigt sogar, kann ein Anbieterwechsel finanziell sinnvoll sein. Gerade Vergleichsportale und Direktversorger reagieren oft schneller auf veränderte Netzentgelte.
Abschläge 2026 aktiv anpassen – so holst du dir die Entlastung ins Jetzt
Selbst wenn dein Strompreis 2026 sinkt, bleiben viele Abschläge zunächst auf altem Niveau. Hintergrund: Versorger berechnen monatliche Abschläge gerne auf Basis des letzten – teils noch sehr teuren – Abrechnungsjahres. Dadurch entstehen stille Guthaben, die erst mit der nächsten Jahresabrechnung sichtbar werden.
Damit du nicht ein Jahr auf dein eigenes Geld wartest, solltest du deine Abschläge selbst aktiv anpassen. Plane dir dafür eine Viertelstunde ein und rechne grob nach, wie sich die neuen Preise auswirken.
So gehst du vor:
- Prüfe in der Preisankündigung oder im Kundenportal, wie hoch dein neuer Arbeitspreis und Grundpreis ab 2026 sein wird.
- Multipliziere den neuen Arbeitspreis mit deinem ungefähren Jahresverbrauch und addiere den Grundpreis – daraus ergibt sich deine voraussichtliche Jahresrechnung 2026.
- Teile diesen Betrag durch zwölf und vergleiche ihn mit deinem aktuellen Abschlag. Liegt dein Abschlag deutlich darüber, kannst du beim Versorger aktiv eine Senkung anfragen.
Viele Anbieter ermöglichen die Anpassung direkt im Online-Portal oder per App. Wichtig ist, dass du nicht zu knapp kalkulierst – eine kleine Sicherheitsreserve ist sinnvoll, aber hohe Überzahlungen sind unnötig.
Sonderfall Heizstrom und Wärmepumpe
Wer eine Wärmepumpe, Nachtspeicherheizung oder anderen separaten Heizstromtarif nutzt, sollte besonders genau hinschauen. Hier schlagen Netzentgelte wegen des höheren Verbrauchs oft überdurchschnittlich durch. Sinkende Netzentgelte 2026 können deshalb gerade bei Heizstromkunden dreistellige Beträge pro Jahr ausmachen.
Prüfe, ob dein spezieller Wärmepumpen- oder Heizstromtarif ebenfalls von der Entlastung profitiert und ob sich ein Wechsel in einen günstigeren Sondertarif lohnt. Viele Anbieter haben für diese Kundengruppe 2026 neue Produkte angekündigt.
Versorgerwechsel als zusätzlicher Sparhebel
Auch wenn dein aktueller Anbieter die Netzentgelte 2026 weitergibt, kann ein Wechsel lohnen. Denn: Jeder Versorger kalkuliert Beschaffungskosten und Margen unterschiedlich. Gerade wenn du noch in einem alten Grundversorgungstarif hängst, sind die Chancen groß, dass du mit einem Wechsel zweistellig pro Monat sparen kannst.
Typische Situationen, in denen ein Wechsel besonders viel bringt:
- Du bist noch in der teuren Grundversorgung deines örtlichen Anbieters
- Dein Vertrag stammt aus der Hochpreisphase und wurde seitdem nicht angepasst
- Dein Versorger hat zwar gesenkt, liegt aber im Vergleich trotzdem deutlich über aktuellen Marktpreisen
Behalte Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen im Blick. Viele Tarife lassen sich mit vier bis sechs Wochen Frist kündigen, einige sogar monatlich. Je früher du aktiv wirst, desto schneller wirkt die Entlastung auf deinem Konto.
Fazit: Netzentgelte 2026 nicht nur zur Kenntnis nehmen
Sinkende Netzentgelte 2026 sind eine echte Chance, die Stromkosten dauerhaft zu senken. Aber wie so oft bei Entlastungen gilt: Sie kommen nicht automatisch bei allen Haushalten an. Wer seine Verträge nicht prüft, Abschläge nicht anpasst und Vergleichsangebote ignoriert, lässt leicht dreistellige Beträge im Jahr liegen.
Nutze die nächsten Wochen, um deine Preisankündigungen zu lesen, die neuen Netzentgelte 2026 mit deinem Tarif zu vergleichen und deine Abschläge realistisch anzupassen. Kombinierst du das mit einem gezielten Anbieterwechsel, machst du aus einem technischen Detail im Strommarkt einen ganz konkreten Sparvorteil für deinen Haushalt.








