Gerade rund um den Black Friday, Cyber Monday und verlängerte Rabattwochen versuchen viele Händler, mit scheinbar cleveren Sparpaketen zusätzlichen Umsatz mitzunehmen. Wer hier nicht genau hinschaut, zahlt schnell drauf – statt wirklich Geld zu sparen.
Was genau sind Black-Friday-Fake-Sets?
Black-Friday-Fake-Sets sind Bundle-Angebote – also 2er-, 3er- oder größere Produktpakete –, die als „Spezial-Deal“ oder „nur kurz verfügbar“ beworben werden, aber in Wahrheit teurer sind als der Einzelkauf der enthaltenen Produkte. Der Trick: Über die Verpackung „Bundle“ und die aggressive Rabattkommunikation wird der Eindruck erweckt, du würdest besonders viel sparen.
Typisch ist zum Beispiel ein 3er-Set Haushaltsreiniger, Kosmetik, Rasierklingen, Speicherkarten oder Smart-Home-Gadgets, bei dem pro Stück am Ende ein höherer Preis fällig wird als bei Einzelbestellung – oft sogar im selben Shop.
Warum Black-Friday-Fake-Sets für dein Budget so gefährlich sind
Black Friday ist emotional aufgeladen: überall Countdown-Timer, „nur noch wenige Stück“, durchgestrichene Preise und gigantische Rabattversprechen. In dieser Atmosphäre entscheidest du häufig schneller und weniger rational. Genau hier setzen Black-Friday-Fake-Sets an.
Statt in Ruhe zu vergleichen, vertraust du unbewusst auf das „Set = günstiger“-Gefühl. Du hast das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn du den „Deal“ nicht mitnimmst. Die Folge: Du kaufst mehr Produkte als eigentlich nötig – und bezahlst am Ende pro Stück sogar mehr.
Psychotricks: Warum Bundles automatisch günstig wirken
Dass Bundles so verlockend wirken, hat mit typischen Denkfehlern zu tun. Unser Gehirn liebt Abkürzungen, besonders wenn es schnell gehen muss: „Mehr drin, ein Gesamtpreis, überall -30 % – wird schon passen.“ Händler kennen diese Mechanismen genau.
Schon die optische Aufmachung der Sets spielt eine große Rolle: groß gedruckte Prozent-Angaben, bunte Black-Friday-Badges, „Limited Edition“ oder „nur heute“. Dazu kommt oft ein künstlich hoher „statt“-Preis, der suggeriert, dass du gerade ein riesiges Schnäppchen machst.
Wenn du ohnehin vorhast, das Produkt zu kaufen, ist der Sprung zum Bundle dann klein: „Das nehme ich sicher noch irgendwann, dann ist das Set ja praktisch.“ So landen drei Shampoos im Warenkorb, obwohl du nur eins brauchtest – und pro Flasche zahlst du am Ende vielleicht sogar mehr.
Typische Beispiele für Black-Friday-Fake-Sets
Besonders häufig tauchen teure Bundles in diesen Bereichen auf:
- Beauty & Kosmetik-Sets, z. B. 3er-Bundles von Duschgel, Shampoo oder Gesichtspflege
- Haushalts- und Drogerieartikel, z. B. Putzmittel, Tabs, Schwämme oder Küchenrollen im „Vorrats-Deal“
- Technik & Zubehör, z. B. Speicherkarten, Ladekabel, Akkus oder Smart-Home-Gadgets im Mehrfachpack
Gemeinsam haben diese Angebote: Sie wirken wie ein Vorratskauf zum Sparpreis, aber der Einzelpreis pro Produkt ist teilweise deutlich höher als bei Einzelkauf oder im Normalpreis außerhalb des Black Friday.
So erkennst du Mogel-Bundles in 30 Sekunden
Die gute Nachricht: Mit drei einfachen Schritten kannst du viele Black-Friday-Fake-Sets schnell entlarven. Du brauchst dazu nur ein bisschen Ruhe, einen Taschenrechner oder die Rechnerfunktion am Handy – und die Bereitschaft, den Deal kurz zu prüfen, statt impulsiv zu klicken.
Der wichtigste Hebel: Rechne konsequent auf den Einzelpreis herunter. Händler möchten, dass du den Gesamtpreis im Fokus hast („Nur 24,99 € für 3 Stück!“). Du drehst das um und fragst dich: „Was kostet 1 Stück im Set – und was kostet 1 Stück einzeln?“
Schritt für Schritt vergleichen statt blenden lassen
So kannst du Black-Friday-Fake-Sets systematisch prüfen:
- Einzelpreis ausrechnen: Teile den Setpreis durch die Anzahl der Produkte. So erhältst du den Preis pro Stück oder pro Einheit (z. B. 100 ml, 1 Liter, 1 Stück).
- Einzelangebot im selben Shop vergleichen: Suche das Produkt einzeln im Shop. Ist der Einzelpreis niedriger oder gibt es ein Einzelangebot mit Coupon, ist das Set oft kein echter Deal.
- Preis außerhalb des Black Friday prüfen: Gibt es Preisverläufe, ältere Angebote oder Normalpreise, die deutlich niedriger liegen? Dann ist möglicherweise nicht nur das Set, sondern der gesamte „Deal“ geschönt.
Wenn Händler mit Referenzpreisen tricksen
Ein Klassiker rund um Black-Friday-Fake-Sets sind geschönte Referenzpreise. Der Händler zeigt zum Beispiel einen durchgestrichenen „UVP“ oder „statt“-Preis, der aber nie oder nur extrem kurz verlangt wurde. Das Set sieht dann nach einer riesigen Ersparnis aus – egal, ob der reale Marktpreis aktuell viel niedriger ist.
Besonders kritisch sind Angebote, bei denen das Bundle mit einem fiktiven Gesamtwert beworben wird („Wert: 89,99 €, jetzt im Set nur 39,99 €“). Wenn du die enthaltenen Produkte einzeln recherchierst, stellst du häufig fest, dass der tatsächliche Marktpreis aller Artikel zusammengerechnet deutlich unter diesem angegebenen „Wert“ liegt.
Deshalb lohnt es sich, bei auffällig hohen durchgestrichenen Preisen immer kurz innezuhalten. Frag dich: „Woher kommt dieser Referenzpreis? Habe ich diesen Artikel jemals zu diesem Preis gesehen?“ Wenn nicht, solltest du den Deal besonders kritisch prüfen.
Schwarze Liste im Kopf: Diese Set-Angebote solltest du doppelt prüfen
Nicht jedes Set ist automatisch schlecht – es gibt durchaus faire Vorratspackungen, gerade bei Produkten, die du regelmäßig brauchst. Aber es gibt bestimmte Angebotsarten, bei denen du dir eine innere „Schwarze Liste“ anlegen solltest.
Dazu gehören Bundle-Angebote, bei denen Produkte wild zusammengemischt werden, zum Beispiel Elektronik plus Zubehör, Kosmetikpakete mit überfüllten Inhalten oder Haushalts-Sets aus Artikeln, die du so nie zusammen kaufen würdest. Hier wird oft über die Menge und Vielfalt kaschiert, dass der Preis pro Produkt nicht stimmt.
Eine weitere Warnlampe: Set-Angebote, bei denen du bestimmte Farben, Größen oder Varianten nicht frei wählen kannst. Händler packen hier manchmal Ladenhüter dazu, die einzeln kaum noch verkauft würden. Im Bundle fallen sie weniger auf – du zahlst aber trotzdem dafür.
Wie du dein Budget auch an Black Friday unter Kontrolle behältst
Der beste Schutz vor Black-Friday-Fake-Sets ist ein klarer Plan. Überlege dir im Vorfeld, was du wirklich brauchst: zum Beispiel eine neue elektrische Zahnbürste, bestimmte Drogerieartikel, ein Arbeitslaptop oder Winterkleidung. Alles, was nicht auf dieser Liste steht, ist erst einmal kein „Muss“.
Mit einem solchen Einkaufsplan fällt es dir leichter, in der Black-Friday-Flut nicht den Überblick zu verlieren. Du suchst gezielt nach Angeboten für deine Wunschprodukte – und nicht nach irgendwelchen Bundles, die gut aussehen. Wenn dir doch ein Set ins Auge fällt, prüfst du es in Ruhe mit dem Einzelpreis-Vergleich.
Gleichzeitig lohnt es sich, ein Budget festzulegen: Wie viel möchtest du insgesamt für Black Friday ausgeben? Wenn du dieses Limit im Kopf hast, überlegst du automatisch genauer, ob ein Set wirklich sinnvoll ist oder nur kurzfristig gut klingt.
Wann Black-Friday-Sets sich tatsächlich lohnen können
Natürlich sind nicht alle Bundles schlecht. Es gibt Situationen, in denen ein Set wirklich beim Geld sparen hilft – zum Beispiel, wenn du genau diese Produkte ohnehin im nächsten halben Jahr verbrauchst oder wenn du ein sinnvolles Komplettpaket bekommst.
Ein Set kann sich lohnen, wenn:
- der Einzelpreis im Set nachweislich niedriger ist als beim Einzelkauf
- die Produkte in passenden Größen und Varianten enthalten sind, die du wirklich nutzt
- du nicht mehr kaufst, als du in absehbarer Zeit verbrauchst
Wichtig ist: Ein gutes Set bleibt auch dann ein gutes Angebot, wenn du es in Ruhe mit Alternativen vergleichst. Wenn du merkst, dass du dich unter Zeitdruck zum Kauf gedrängt fühlst, ist das eher ein Hinweis auf eine Rabattfalle.
So nutzt du die Schwarze Liste von SparKaiser.de für deine Sicherheit
Wenn du dich nicht selbst durch alle Angebote kämpfen möchtest, hilft dir eine „Schwarze Liste“ typischer Kostenfallen dabei, schneller zu entscheiden. Auf SparKaiser.de zeigen wir dir regelmäßig typische Beispiele für Mogelangebote – von Versicherungszusätzen über fragwürdige Garantieverlängerungen bis hin zu Fake-Spar-Sets rund um den Black Friday.
Die Idee dahinter: Du erkennst Muster. Je öfter du diese Tricks gesehen hast, desto leichter fallen dir fragwürdige Black-Friday-Fake-Sets sofort ins Auge. So triffst du souveränere Entscheidungen und lässt dich nicht von großen Prozentzahlen oder „nur heute“-Hinweisen steuern.
Fazit: Black-Friday-Fake-Sets entlarven – und wirklich sparen
Black-Friday-Fake-Sets sind ein gutes Beispiel dafür, wie aus „Mehr fürs Geld“ am Ende „Mehr bezahlen als nötig“ werden kann. Händler nutzen psychologische Effekte, geschönte Referenzpreise und künstlichen Zeitdruck, um Bundles als Mega-Deal zu präsentieren – auch dann, wenn der Einzelkauf günstiger wäre.
Wenn du dich nicht von der Set-Verpackung blenden lässt, sondern konsequent auf den Einzelpreis schaust, Fake-Referenzpreise hinterfragst und nur kaufst, was wirklich auf deiner Wunschliste steht, wird Black Friday deutlich entspannter für dein Konto. So wird aus einem rabattgetriebenen Konsumtag tatsächlich eine Chance, gezielt Geld zu sparen.








