Was kostet der Betrieb von Kühlschrank und Gefriertruhe pro Jahr?

Kühlschrank und Gefriertruhe – Jahreskosten für Strom im Blick 2026
Kühlschrank und Gefriertruhe – Jahreskosten für Strom im Blick 2026

Kühlschrank und Gefriertruhe laufen an 365 Tagen im Jahr – Tag und Nacht. Sie sind immer eingeschaltet, werden selten ausgetauscht und stehen oft über viele Jahre im Einsatz. Genau deshalb zählen sie zu den wichtigsten Dauerverbrauchern im Haushalt. Doch was kostet dich der Betrieb dieser Geräte pro Jahr wirklich, und wo liegen versteckte Sparpotenziale?

In diesem Ratgeber erfährst du, welche Faktoren den Stromverbrauch von Kühl- und Gefriergeräten bestimmen, wie du mit Hilfe des Energielabels und deines Strompreises die jährlichen Kosten berechnest und mit welchen einfachen Maßnahmen du den Verbrauch dauerhaft senken kannst, ohne auf Komfort zu verzichten.

Warum Kühlschrank und Gefriertruhe zu Dauerverbrauchern gehören

Anders als Waschmaschine, Spülmaschine oder Backofen laufen Kühlschrank und Gefriertruhe fast ohne Pause. Sie schalten zwar innerhalb des Geräts immer wieder zwischen Kühlphase und Ruhephase um, sind aber dauerhaft am Stromnetz. Das bedeutet: Selbst wenn jede einzelne Kühlphase wenig Energie benötigt, summiert sich die Nutzung über das Jahr zu einer beachtlichen Menge an Kilowattstunden.

Hinzu kommt, dass viele Geräte deutlich länger im Haushalt bleiben als andere Elektrogeräte. Ein Kühlschrank kann problemlos zehn, fünfzehn Jahre oder länger genutzt werden. Wenn er aber technisch veraltet ist, kann der Unterschied im Verbrauch gegenüber einem modernen, effizienten Modell enorm sein. Dadurch wird der Jahresverbrauch zu einer zentralen Kennzahl für deine Stromkosten.

Gerade weil Kühlgeräte im Hintergrund laufen und keine direkte Aktion wie ein Knopfdruck oder Programmstart erfordern, geraten sie im Bewusstsein oft in den Hintergrund. Die Stromrechnung erinnert aber Jahr für Jahr daran, dass sich hier ein wichtiger Hebel für deine Nebenkosten verbirgt.

Welche Faktoren beeinflussen den Jahresverbrauch?

Wie viel Strom dein Kühlschrank oder deine Gefriertruhe pro Jahr benötigt, hängt von mehreren Einflussgrößen ab. Manche kannst du bei der Anschaffung steuern, andere im laufenden Betrieb.

Besonders wichtig sind:

  • Gerätegröße und Bauart: Große Side-by-Side-Modelle oder separate Gefriertruhen verbrauchen in der Regel mehr als kleine, gut dimensionierte Geräte.
  • Alter und Effizienzklasse: Moderne Geräte mit guter Effizienz sind meist deutlich sparsamer als alte Kühlschränke, die vor vielen Jahren gekauft wurden.
  • Standort und Nutzung: Warme Umgebung, direkte Sonneneinstrahlung, hohe eingestellte Temperatur oder häufiges, langes Offenstehen der Tür erhöhen den Verbrauch.

Auch technische Details spielen eine Rolle. Eine No-Frost-Funktion verhindert dicke Eisschichten und kann die Effizienz verbessern, braucht aber selbst ebenfalls etwas Energie. Undurchsichtige oder vollgestopfte Innenräume erschweren eine gleichmäßige Luftzirkulation, wodurch das Gerät häufiger nachkühlen muss.

So liest du das Energielabel richtig

Auf dem Energielabel moderner Kühl- und Gefriergeräte findest du eine Angabe zum jährlichen Stromverbrauch in Kilowattstunden. Diese Zahl ist ein Richtwert unter standardisierten Bedingungen und gibt dir eine gute Orientierung, wie sparsam oder wie hungrig ein Gerät ist. Je kleiner der angegebene kWh-Wert, desto niedriger sind deine laufenden Kosten – vorausgesetzt, du nutzt das Gerät ähnlich wie im Test angenommen.


Die Effizienzklasse hilft dir, verschiedene Modelle innerhalb einer Gerätegröße zu vergleichen. Sie sagt aber nichts über deine tatsächlichen Euro-Kosten aus. Entscheidend ist der kWh-Wert in Kombination mit deinem Strompreis. Zwei Geräte in derselben Effizienzklasse können unterschiedliche Verbräuche haben, wenn sie unterschiedlich groß sind oder eine andere Ausstattung haben.

Wenn du bereits einen Kühlschrank oder eine Gefriertruhe besitzt und kein Energielabel mehr zur Hand hast, kannst du in der Bedienungsanleitung oder auf der Herstellerseite nach dem Modell suchen. Oft sind dort typische Jahresverbräuche angegeben, die du als Grundlage für deine Berechnungen nutzen kannst.

Beispielrechnungen: Was kostet der Betrieb pro Jahr?

Um ein Gefühl für die Größenordnung zu bekommen, lohnt sich ein Blick auf vereinfachte Beispielrechnungen. Dabei geht es weniger um exakte Cent-Beträge, sondern darum, den Einfluss unterschiedlicher Verbräuche zu verstehen.

Einige typische Situationen können so aussehen:

  • Ein kleiner, moderner Kühlschrank mit moderater Größe und guter Effizienz verbraucht im Jahr deutlich weniger Strom als ein großes, älteres Standgerät.
  • Eine Gefriertruhe im unbeheizten, aber frostfreien Keller kann effizient laufen, während ein Gefrierschrank direkt neben dem Herd oder an einem sehr warmen Platz mehr Energie benötigt.
  • Kombigeräte, die Kühlschrank und Gefrierteil vereinen, können sparsamer sein als zwei komplett getrennte Geräte – vor allem dann, wenn sie gut dimensioniert und modern sind.

Mit Hilfe deines Strompreises kannst du aus den kWh-Angaben grob ausrechnen, wie viele Euro pro Jahr auf dein Konto entfallen. So wird aus einer abstrakten Kilowattstunden-Zahl eine leicht verständliche Größenordnung.

So berechnest du deine eigenen Jahreskosten

Um die jährlichen Kosten deines Kühlschranks oder deiner Gefriertruhe zu berechnen, brauchst du zwei Informationen: den Stromverbrauch des Geräts in kWh pro Jahr und deinen Strompreis pro kWh. Den Verbrauch findest du – je nach Gerät – auf dem Energielabel, in der Bedienungsanleitung oder auf der Herstellerseite.

Die Rechnung ist einfach: Jahresverbrauch in kWh mal deinem Preis pro kWh ergibt die jährlichen Stromkosten für dieses Gerät. Wenn dein Gerät keinen angegebenen Jahresverbrauch hat, kannst du dir mit einem Zwischenstecker mit Verbrauchsanzeige behelfen. Damit misst du über einen längeren Zeitraum den tatsächlichen Energiebedarf und kannst ihn auf ein Jahr hochrechnen.

Wenn du mehrere Kühl- und Gefriergeräte im Haushalt hast, lohnt es sich, für jedes eine eigene Rechnung aufzumachen. So erkennst du schnell, welches Gerät einen überdurchschnittlich großen Anteil an deiner Stromrechnung hat und ob sich eine Neuanschaffung oder eine veränderte Nutzung besonders lohnt.

Spartipps für Kühlschrank und Gefriertruhe

Auch wenn du an der Tatsache, dass Kühlgeräte rund um die Uhr laufen, nichts ändern kannst, hast du im Alltag mehr Einfluss auf den Verbrauch, als es auf den ersten Blick scheint.

Besonders wirkungsvoll sind:

  • Temperatur passend einstellen: Für den Kühlschrank reichen in der Regel sieben Grad, das Gefrierfach kommt mit etwa minus 18 Grad aus – niedrigere Temperaturen verbrauchen mehr Strom, ohne einen zusätzlichen Nutzen zu bieten.
  • Standort und Beladung optimieren: Geräte nicht direkt neben Wärmequellen platzieren, Lüftungsschlitze freihalten und Innenräume so befüllen, dass die Luft gut zirkulieren kann.
  • Alte Stromfresser ersetzen: Sehr alte Kühlschränke oder Gefriertruhen können ein Vielfaches moderner Geräte verbrauchen – hier lohnt sich eine ehrliche Gegenrechnung zwischen Neuanschaffungskosten und eingespartem Strom.

Außerdem gilt: Türen nicht länger offenstehen lassen als nötig, warme Speisen erst abkühlen lassen, bevor sie in den Kühlschrank oder die Gefriertruhe wandern, und den Gefrierbereich regelmäßig von dicken Eisschichten befreien, wenn kein automatisches Abtausystem vorhanden ist.

Fazit: Kleine Stellschrauben, große Wirkung bei den Jahreskosten

Kühlschrank und Gefriertruhe laufen still im Hintergrund – und genau deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf ihre Jahreskosten. Wenn du weißt, wie hoch der Stromverbrauch deiner Geräte ist und was dich jede Kilowattstunde kostet, kannst du fundiert entscheiden, ob sich eine Neuanschaffung oder eine Anpassung der Nutzung lohnt.

Mit bewusst gewählten Temperaturen, einem passenden Standort, guter Pflege und einer kritischen Sicht auf sehr alte Geräte lässt sich der Strombedarf deutlich reduzieren. So werden aus vermeintlich „festen“ Kosten plötzlich beeinflussbare Größen, die deine Stromrechnung Jahr für Jahr spürbar entlasten können. Auf SparKaiser.de findest du weitere Ratgeber und Rechenhilfen, mit denen du den Energieverbrauch deiner Haushaltsgeräte noch besser verstehen und optimieren kannst.