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Strompreis

Der Strompreis ist der Betrag, den Haushalte pro Monat und Kilowattstunde (kWh) für Elektrizität zahlen. Er setzt sich aus Arbeitspreis (ct/kWh) und Grundpreis (€/Monat) zusammen. Während der Arbeitspreis deinen Verbrauch bepreist, deckt der Grundpreis fixe Kosten wie Messstellenbetrieb, Abrechnung und Teile der Netznutzung ab. Für deinen Geldbeutel zählt beides: Ein hoher Verbrauch wirkt sich über den Arbeitspreis aus, ein unpassend hoher Grundpreis kann sich bei geringen Verbräuchen negativ bemerkbar machen.

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Wie sich der Strompreis zusammensetzt

Der Endpreis besteht aus mehreren Bausteinen, die je nach Tarif, Region und Zeitpunkt variieren. Grob unterscheidet man drei Ebenen: Energie (Erzeugung/Handel), Netz (Transport/Verteilung) und staatlich regulierte Bestandteile.

  • Energie/Erzeugung & Vertrieb: Kosten für Strombeschaffung an Börsen (Day‑Ahead/Terminmarkt) und langfristige Lieferverträge, Vertrieb/Service sowie Marge des Anbieters. Der Börsenpreis folgt Angebot und Nachfrage („Merit‑Order“), Wetter, Brennstoff‑ und CO₂‑Preisen.
  • Netzentgelte & Messstellenbetrieb: Gebühren für Übertragungs‑ und Verteilnetze, Abgaben für Nutzung kommunaler Wege (Konzessionsabgabe) sowie Kosten für Zähler (klassisch oder Smart Meter). Regional können Netzentgelte deutlich schwanken – je nach Struktur des Netzes und Zahl der Kund:innen.
  • Steuern, Abgaben, Umlagen: Mehrwertsteuer, Stromsteuer und regulierte Umlagen/Entgelte (z. B. § 19‑StromNEV‑Umlage, Offshore‑Netzumlage). Die frühere EEG‑Umlage wird derzeit nicht mehr auf Haushaltsrechnungen ausgewiesen; die Förderung erneuerbarer Energien wird aus dem Bundeshaushalt finanziert.

Warum Strompreise schwanken

Preise reagieren sensibel auf Großhandel (Börsenpreise), Wetterlagen (Wind/Sonne), Kraftwerksverfügbarkeiten, Gaspreise, CO₂‑Zertifikate und Netzkosten. Zusätzlich verändern Anbieter ihre Kalkulationen bei Kostenänderungen oder Wettbewerbsdruck. Auch Tariftyp spielt eine Rolle: Grundversorgung ist bequem, aber oft teurer; Sondertarife mit Preisgarantie sind meist günstiger. Dynamische Tarife koppeln den Verbraucherpreis stündlich an Börsenpreise – sinnvoll, wenn du flexible Lasten (E‑Auto, Wärmepumpe, Speicher) und einen intelligenten Zähler nutzt.

Arbeitspreis vs. Grundpreis – was wirkt stärker?

Bei typischen Haushalten dominiert der Arbeitspreis die Gesamtkosten, weil er jede kWh bepreist. Haushalte mit sehr niedrigem Verbrauch (Single, Zweitwohnung) müssen jedoch auf den Grundpreis achten: Ein niedriger Grundpreis kann trotz leicht höherem Arbeitspreis günstiger sein. Umgekehrt kann bei hohem Verbrauch ein niedriger Arbeitspreis wichtiger sein, selbst wenn der Grundpreis höher liegt. Der optimale Tarif hängt daher immer vom Profil ab.

Strompreis und Effizienz

Effiziente Geräte und kluges Nutzerverhalten senken den Verbrauch unabhängig vom Tarif. Relevante Hebel sind etwa Energieeffizienzklassen bei Neuanschaffungen, Eco‑Programme, Standby‑Management, smarte Zeitpläne (Waschen/Trocknen), sowie Photovoltaik mit Eigenverbrauch. In Kombination mit dynamischen Tarifen können flexible Lasten gezielt in preisgünstige Stunden verschoben werden.

Häufige Fragen

Warum unterscheiden sich Preise regional? Vor allem wegen Netzentgelten und Konzessionsabgaben, die je nach Netzgebiet variieren.

Wie lange gelten Preisgarantien? Je nach Tarif 6–24 Monate; beachtet, welche Bestandteile garantiert sind (reine Energie vs. „voll“ inkl. Steuern/Abgaben).

Lohnt sich ein Wechsel? Ja, ein jährlicher Vergleich kann zweistellige Prozentbeträge sparen – besonders nach Vertragsende oder Preiserhöhungen.

Was ist mit Preisbremsen? Zeitlich befristete Krisenmaßnahmen wie die Energiepreisbremsen 2023 sind ausgelaufen; heute zählen wieder Marktpreise, Tarifwahl und Effizienz.

In 6 Schritten zum günstigeren Strompreis

  1. Verbrauch kennen: Zählerstände prüfen, kWh/Jahr realistisch einschätzen (nicht schätzen lassen).
  2. Tarife vergleichen: Arbeitspreis, Grundpreis, Boni, Laufzeit, Preisgarantie, Kündigungsfrist.
  3. Profil prüfen: Single‑/Familienhaushalt, Wärmepumpe/E‑Auto, Homeoffice – danach Grundpreis/Arbeitspreis priorisieren.
  4. Smart Meter & dynamische Tarife erwägen: Bei flexiblen Lasten kann das spürbar sparen – aber nur mit aktivem Lastmanagement.
  5. Effizienzmaßnahmen umsetzen: Standby aus, Temperatur sinnvoll, Altgeräte ersetzen – TCO statt nur Anschaffungspreis betrachten.
  6. Jährlich checken: Preisänderungen/Neukundenangebote nutzen, Fristen im Blick behalten; bei Preiserhöhung Sonderkündigungsrecht prüfen.
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