Internet & HandyRouter & HardwareRouter-Miete vs. Kauf: FRITZ!Box & Co. durchrechnen

Router-Miete vs. Kauf: FRITZ!Box & Co. durchrechnen

Kurz gesagt: Wer seinen Router klug wählt, spart über die Laufzeit schnell dreistellige Beträge – entscheidend sind Tarif, Nutzungsdauer und Folgekosten.

Ob Mietrouter vom Provider oder eigene FRITZ!Box – preislich entscheidet nicht der Aufkleber, sondern die Gesamtrechnung über die Laufzeit. Gerade wer Verträge alle 24–36 Monate wechselt, zahlt mit der Miete oft mehr als gedacht; umgekehrt ist der Kauf nur sinnvoll, wenn Gerät und Anschluss wirklich zusammenpassen. In diesem Leitfaden prüfen wir Komfort, Leistung und Stromverbrauch und rechnen typische Szenarien durch. So siehst du auf einen Blick, ab wann die Miete teurer ist als ein guter Kaufrouter – und welche Features sich wirklich lohnen.

Warum die Router-Entscheidung heute bares Geld wert ist

Internet ohne Router funktioniert nicht – aber wie beschaffst du das Gerät am günstigsten? Viele Anbieter locken mit Mietmodellen (z. B. 4,99–9,99 €/Monat), während beliebte Kaufgeräte wie FRITZ!Box, ASUS, TP‑Link & Co. einmalig 80–300 € kosten. Klingt simpel, wird aber durch Faktoren wie Tarifwechsel, Garantie, Updates, Energieverbrauch, Telefonie‑Features (DECT, VoIP), Kabel/DSL/Glasfaser‑Kompatibilität und Wiederverkaufswert schnell komplex. Dieser Leitfaden rechnet die Total Cost of Ownership (TCO) durch und zeigt, ab wann sich Miete oder Kauf wirklich lohnt.

So kalkulierst du korrekt: TCO statt Bauchgefühl

Viele vergleichen nur Kaufpreis vs. Monatsmiete. Für eine belastbare Entscheidung brauchst du die Gesamtkosten über deine realistische Nutzungsdauer (z. B. 24, 36 oder 60 Monate). Formel:

TCO = Anschaffungskosten + (Miete × Monate) + Stromkosten + Zusatzkosten − Wiederverkaufswert

Beispiele: Bei Miete entfallen Anschaffung und Wiederverkauf, dafür entstehen laufende Mietkosten. Beim Kauf ist der größte Posten der Einmalpreis, dafür bleibt am Ende ein Restwert, den du durch Verkauf realisieren kannst.

Router‑Miete: Vorteile, Risiken, Folgekosten

Mietrouter wirken bequem: anstecken, fertig. Außerdem tauscht der Provider bei Defekten meist unkompliziert. Dennoch lohnt ein genauer Blick auf Details wie Funktionsumfang, Firmware‑Tempo und langfristige Kosten.

Typische Vorteile

  • Bequem & kompatibel: Provider liefert ein passendes Gerät für Anschlussart (DSL, Kabel, Glasfaser) und Telefonie.
  • Service & Tausch: Defekte Geräte werden in der Regel kostenlos ersetzt; Support kennt das Modell.
  • Geringe Einstiegskosten: Keine hohe Einmalzahlung – attraktiv bei knappem Budget.

Aber: Ein komfortabler Start kann über Jahre teuer werden. Nach zwei bis drei Jahren summieren sich Mieten leicht auf den Preis eines hochwertigen Kaufrouters – ohne Restwert.

Häufige Nachteile und Fallstricke

Viele Mietmodelle deckeln Funktionen (z. B. eingeschränkte Telefonie‑Optionen, reduzierte WLAN‑Performance) oder liefern langsamere Firmware‑Updates. Dazu kommen versteckte Nebenkosten wie Versandpauschalen, Rücksendegebühren bei Kündigung oder ein teurer „Comfort‑Option“-Zusatz, der eigentlich Pflichtfeatures enthält. Prüfe immer die Preisliste und das Kleingedruckte.

Router kaufen: Kontrolle, Leistung – und langfristige Ersparnis

Ein eigener Router gibt dir volle Kontrolle über Funktionen, Updates und Wechseloptionen. Beliebt sind z. B. FRITZ!Box‑Modelle (für DSL, Kabel, Glasfaser), ASUS‑Geräte mit starken WLAN‑Features oder Mesh‑fähige Systeme.

Starke Argumente für den Kauf

  • Langfristig günstiger: Ein guter Router amortisiert sich oft nach 18–30 Monaten gegenüber typischer Miete.
  • Mehr Features: Bessere WLAN‑Leistung, DECT‑Basis, Smart‑Home, VPN, Gastnetz, Elternschutz, Mesh.
  • Freiheit beim Anbieterwechsel: Gerät bleibt, Vertrag kann wechseln; du sparst Umstellungsfrust.

Zusätzlich punktet der Kauf mit Restwert: Gut gepflegte FRITZ!Box‑Modelle erzielen auch nach Jahren noch relevante Gebrauchtpreise.

Nachteile beim Kauf

Der Kauf erfordert eine höhere Einmalinvestition. Bei Defekten musst du Gewährleistung/Garantie nutzen oder selbst ersetzen. Außerdem solltest du beim Anschlusswechsel auf die richtige Technologie (DSL vs. Kabel vs. Glasfaser) achten; universelle Modelle kosten tendenziell mehr.

Reale Kostenblöcke: Woran die Entscheidung häufig scheitert

Oft unterschätzt: Stromverbrauch (5–12 W rund um die Uhr), Telefonie‑Module (DECT/VoIP), Mesh‑Erweiterungen (Repeater), Provider‑Features (z. B. IPv6, Bridge‑Mode), Wiederverkaufswert (je nach Pflege und Nachfrage). Wer hier blind kalkuliert, trifft selten die günstigste Entscheidung.

Beispielrechnungen: Miete vs. Kauf über 24/36/60 Monate

Die folgende Tabelle zeigt übliche Szenarien. Annahmen: Mietpreis 5 €, 7 € oder 10 €/Monat; Kaufpreise 100 €, 180 €, 250 €; Strom pauschal 12 €/Jahr (≈ 1 €/Monat; konservativ, variiert je nach Verbrauch und Strompreis); Wiederverkauf nach 36/60 Monaten mit 25 % bzw. 15 % Restwert (vereinfachte Annahmen). Alle Beträge in Euro.

Szenario Modell Zeitraum Miete/Monat Kaufpreis Strom (Σ) Restwert Gesamtkosten Miete Gesamtkosten Kauf
A Basis‑Router 24 Monate 5 100 24 0 120 124
B Mittelklasse 24 Monate 7 180 24 0 168 204
C Premium 24 Monate 10 250 24 0 240 274
D Basis‑Router 36 Monate 5 100 36 −45 180 91
E Mittelklasse 36 Monate 7 180 36 −45 252 171
F Premium 36 Monate 10 250 36 −62,5 360 223,5
G Basis‑Router 60 Monate 5 100 60 −15 300 145
H Mittelklasse 60 Monate 7 180 60 −27 420 213
I Premium 60 Monate 10 250 60 −37,5 600 272,5

Interpretation: Bei nur 24 Monaten liegt die Miete oft gleichauf oder knapp vorne, besonders bei teuren Kaufgeräten. Ab 36 Monaten kippt das Bild klar zugunsten des Kaufs. Spätestens nach 60 Monaten ist Miete in fast allen Konfigurationen deutlich teurer – selbst bei günstigen Mietpreisen.

Was heißt das für FRITZ!Box & Co. konkret?

FRITZ!Box‑Modelle sind beliebt, weil sie Telefonie, DECT‑Basis, NAS‑Funktionen und stabile Updates kombinieren. In der Praxis heißt das: Wer solche Features nutzt, hebt den Nutzwert und den späteren Wiederverkaufswert – und verbessert damit die TCO des Kaufs. Bei sehr kurzen Laufzeiten (z. B. Zwischenmiete, WG, Übergangsvertrag) kann Miete dennoch sinnvoll sein, weil die Einmalkosten entfallen.

Achtung Technik‑Match: DSL, Kabel, Glasfaser, ONT & Bridge‑Mode

Bevor du kaufst, kläre die Anschlussart. Ein DSL‑Router funktioniert nicht am Kabelanschluss und umgekehrt. Bei Glasfaser sitzt meist ein ONT (Optical Network Terminal) vor deinem Router; du brauchst dann ein kompatibles WAN‑Gerät (z. B. FRITZ!Box mit WAN‑Port). Wer Provider‑Hardware als Modem im Bridge‑Mode nutzen möchte, sollte vorher prüfen, ob der Anbieter diesen Modus freischaltet.

Stromkosten realistisch einschätzen

Ein Router läuft 24/7. Rechne grob: Leistung (W) × 0,024 × Strompreis (€/kWh) × 365 Tage ≈ jährliche Kosten. Beispiel: 8 W × 0,024 × 0,35 € × 365 ≈ 24,5 € pro Jahr. Geräteunterschiede summieren sich: Spart ein effizienterer Router 4 W, senkt das die Stromkosten um rund 12–13 € pro Jahr – über 5 Jahre ≈ 60 €.

Firmware, Sicherheit und Update‑Tempo

Regelmäßige Updates schließen Sicherheitslücken, verbessern Stabilität und bringen neue Features. Bei Mietroutern hängt das Update‑Tempo vom Provider ab – teils verzögert. Beim Kauf entscheidest du selbst und bekommst häufig schnellere Hersteller‑Updates. Für VoIP/DECT‑Telefonie, VPN, DynDNS, Smart‑Home und Mesh kann das spürbare Vorteile bringen.

Telefonie‑Features: DECT‑Basis, Anrufbeantworter & Portierung

Wenn du Festnetz nutzt, ist eine integrierte DECT‑Basis (z. B. bei vielen FRITZ!Box‑Modellen) Gold wert: Schnurlostelefone direkt anmelden, zentrale Telefonbücher, Anrufbeantworter, CLIP, Fax‑to‑Mail. Bei Miete sind solche Funktionen nicht immer im Basispaket enthalten oder werden als Zusatzoption bepreist. Prüfe im Zweifel, ob du die gleichen Telefonie‑Komfortfunktionen bekommst – sonst entstehen versteckte Mehrkosten.

Mesh‑Netz & Reichweite: Repeater richtig einplanen

WLAN‑Leistung entscheidet über Alltagstauglichkeit – besonders in großen Wohnungen und Häusern. Ein starker Kaufrouter mit Mesh‑Unterstützung (z. B. FRITZ!Box mit passenden Repeatern) reduziert Funklöcher und steigert den Nutzwert. In der Miete sind zusätzliche Repeater selten inklusive. Plane bei Kauf ggf. 1–2 Repeater (je 40–100 €) mit ein und vergleiche das gegen Mietpakete, die Repeater optional teuer bündeln.

Garantie, Gewährleistung & Support

Mietgeräte werden bei Defekt meist ersetzt – der Vorteil der Miete. Beim Kauf gilt in Deutschland Gewährleistung (2 Jahre) und oft zusätzliche Herstellergarantien. Renommierte Hersteller haben einen soliden RMA‑Prozess. Für Vielnutzer lohnt ein Blick auf die Bedingungen: Austauschzeit, Abwicklung, Versandkosten, Erweiterte Garantieoptionen.

Wiederverkaufswert realistisch ansetzen

Gute Router sind gefragt. Sauber erhaltene, updatefähige Modelle erzielen auch nach 3–5 Jahren noch signifikante Preise, besonders bekannte Serien mit starker Markenbindung. Verpackung, Rechnung und aktueller Firmwarestand erhöhen den Erlös. Konservativ mit 15–30 % Restwert zu rechnen ist für beliebte Modelle realistisch – und verbessert die Kauf‑TCO.

Vertragsbindung, Umzug & Sonderkündigung – was passiert mit dem Router?

Bei Umzug oder Anbieterwechsel bleibt ein Kaufrouter bei dir. Das ist bequem und spart Zeit. Mietgeräte musst du fristgerecht zurücksenden; achte auf Fristen, Etiketten und ggf. Rücksendegebühren. Bei Sonderkündigung (z. B. Preiserhöhung) kann die Mietkostenlast abrupt enden – aber der bis dahin gezahlte Betrag ist weg. Beim Kauf bleibt der Gegenwert erhalten und wandert bei Bedarf in den Gebrauchtmarkt.

Umwelt‑ und Nachhaltigkeitsaspekte

Ein langlebiger Kaufrouter mit effizienter Stromaufnahme ist meist nachhaltiger als ein Mietgerät, das häufig rotiert. Gleichzeitig hat die Miete Vorteile beim professionellen Refurbishment. Entscheidend ist die Nutzungsdauer: Wer Geräte 4–5 Jahre nutzt, spart Ressourcen und Geld.

Praxis: So findest du schnell die günstigere Option

Starte mit deiner realistischen Nutzungsdauer (Planst du 2, 3 oder 5 Jahre an einem Anschluss?). Liste die monatliche Mietgebühr und mögliche Nebenkosten (Versand, „Komfort“-Option). Lege beim Kauf Preis, Stromkosten und einen moderaten Restwert fest. Rechne dann beide Varianten gegeneinander und wähle die günstigere – nicht den niedrigsten Kaufpreis um jeden Preis, sondern das beste Preis‑Leistungs‑Paket für deinen Alltag (WLAN‑Leistung, Telefonie, Mesh, Updates).

Vorteile & Nachteile im Schnelldurchlauf: Miete

  • Pro: Niedrige Einstiegskosten, einfacher Austausch, garantierte Kompatibilität.
  • Contra: Laufende Kosten, oft eingeschränkte Features, langsameres Update‑Tempo, kein Restwert.

Vorteile & Nachteile im Schnelldurchlauf: Kauf

  • Pro: Bessere Ausstattung und Updates, langfristig günstiger, frei bei Anbieterwechsel, Restwert.
  • Contra: Höhere Einmalzahlung, Eigenverantwortung bei Defekten/Kompatibilität.

Entscheidungs‑Check: In welchen Fällen lohnt was?

  • Miete sinnvoll, wenn du nur kurzfristig (≤ 24 Monate) bleibst, kein Budget für den Kauf hast oder zwingend Provider‑Sonderfunktionen brauchst.
  • Kauf sinnvoll, wenn du ≥ 36 Monate planst, gute WLAN‑Leistung/Telefonie willst, Updates schätzt und einen Wiederverkaufswert mitnimmst.

Beispielprofile: Drei typische Haushalte

Single in WG (12–18 Monate): Miete spart die Einmalzahlung und reduziert Umzugsstress. Achte auf Rücksendefristen und eventuelle Setup‑Gebühren.

Paar in 3‑Zimmer‑Wohnung (36 Monate+): Kaufrouter mit Mesh‑Option ist zuverlässiger und rechnet sich fast sicher – besonders, wenn Telefonie/DECT genutzt wird.

Familie im Reihenhaus (60 Monate+): Kauf mit starkem Router und 1–2 Repeatern. Höherer Anfangspreis, aber deutlich bessere Abdeckung und klare TCO‑Vorteile.

Häufige Fehler bei der Router‑Wahl

Viele unterschätzen die Laufzeit („Ach, ich bleibe ja nur 1 Jahr…“), überschätzen den WLAN‑Gewinn durch Mietgeräte oder vergessen den Stromverbrauch. Ein weiterer Klassiker: Ein DSL‑Router wird für einen späteren Kabelanschluss gekauft – die Kompatibilität passt nicht. Plane deine Anschlussentwicklung mit ein.

So holst du mehr raus: kleine Tweaks, große Wirkung

Stelle den Router zentral und frei auf (nicht im Schrank), nutze 5 GHz für schnelle Geräte, aktiviere Mesh bei Repeatern, halte Firmware aktuell und sichere dein WLAN mit WPA3 (falls verfügbar). Ein sauber konfiguriertes Heimnetz bringt oft mehr als der nächste Tarif‑Aufpreis.

Fazit: Rechnen statt raten – und auf Features achten

Kurzläufer profitieren von Mietmodellen, alle anderen fast immer vom Kauf. Wer 3–5 Jahre plant, fährt in den meisten Szenarien mit einem guten Kaufrouter günstiger – und bekommt die bessere Ausstattung, schnellere Updates und mehr Freiheit beim Anbieterwechsel. Die TCO‑Rechnung macht den Unterschied.

Mini‑Rechner (Formel zum Mitnehmen)

Kauf‑TCO ≈ Kaufpreis + (Strom/Monat × Monate) − Restwert
Miet‑TCO ≈ Miete/Monat × Monate + (Strom/Monat × Monate)
Break‑Even‑Monate ≈ Kaufpreis ÷ (Miete/Monat)

Beispiel: 180 € Kauf vs. 7 €/Monat Miete ⇒ Break‑Even nach ≈ 26 Monaten (ohne Strom/Restwert). Mit Strom und Restwert verschiebt es sich leicht zugunsten des Kaufs.

Nächste Schritte

Wenn du bereits einen Mietrouter nutzt, prüfe die Restlaufzeit deines Vertrags und vergleiche die TCO bis dahin mit einem Kaufrouter. Beim Neuabschluss: Lass dir die Mietkosten und Funktionsliste schriftlich geben, rechne 36 Monate durch – und schau nach einem Router mit passenden Standards (Wi‑Fi‑6/6E/7, DECT, Multi‑Gig‑WAN, Mesh), damit du nicht in zwei Jahren neu kaufen musst.

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