Pendlerpauschale 2026: 38 Cent ab dem 1. Kilometer – so rechnest du deine Ersparnis

Ab dem 1. Januar 2026 wird die Entfernungspauschale (Pendlerpauschale) einheitlich auf 38 Cent pro Entfernungskilometer angehoben – direkt ab dem ersten Kilometer. Bisher gab es 30 Cent für die ersten 20 Kilometer und 38 Cent erst ab dem 21. Kilometer.


Für viele Berufspendler bedeutet das: höhere Werbungskosten in der Steuererklärung und damit im besten Fall eine spürbare Steuererstattung. Entscheidend ist jedoch, wie du rechnest und ob du insgesamt über den Arbeitnehmer-Pauschbetrag kommst.

Was sich 2026 bei der Pendlerpauschale ändert

Die Reform soll vor allem Menschen mit Arbeitsweg entlasten, egal ob im ländlichen Raum oder in der Stadt. Künftig gilt ein einheitlicher Satz von 38 Cent je einfachem Kilometer zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte – ganz gleich, ob du mit dem Auto, der Bahn, dem Bus, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs bist.

Die wichtigsten Eckpunkte der Pendlerpauschale 2026:

  • Einheitlich 0,38 Euro pro Entfernungskilometer ab dem 1. Kilometer
  • Gilt unabhängig vom Verkehrsmittel (Auto, ÖPNV, Fahrrad, zu Fuß)
  • Ansetzbar für jeden tatsächlichen Arbeitstag (typisch 220–230 Tage pro Jahr)

Wichtig: Es zählt immer nur die einfache Strecke, also der Weg von zu Hause zur Arbeit. Der Rückweg spielt bei der Berechnung keine Rolle, ist aber natürlich realer Kostenfaktor – ein zusätzlicher Grund, die Pauschale konsequent mitzunehmen.

Pendlerpauschale und Steuer: Wann sich die 38 Cent wirklich lohnen

Die Pendlerpauschale gehört zu den Werbungskosten. Sie mindert dein zu versteuerndes Einkommen – aber nur, soweit deine gesamten Werbungskosten über dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag liegen (aktuell 1.230 Euro).

Liegst du mit allen Werbungskosten darunter, bringt dir die höhere Pendlerpauschale allein keine zusätzliche Steuererstattung, weil der Pauschbetrag automatisch berücksichtigt wird. Überschreitest du den Pauschbetrag, zählt jeder zusätzliche Euro an Pendlerpauschale: Dein zu versteuerndes Einkommen sinkt und du bekommst – je nach persönlichem Steuersatz – echtes Geld vom Finanzamt zurück.

Besonders interessant ist die neue Pauschale deshalb für alle, die ohnehin schon viele Werbungskosten haben, zum Beispiel durch Arbeitsmittel, Fortbildungen, Gewerkschaftsbeiträge oder doppelte Haushaltsführung. Dann kann der Sprung durch die 38 Cent pro Kilometer schnell dreistellig ausfallen.

Rechenbeispiele: So viel mehr kannst du 2026 absetzen

Die Wirkung der neuen Pendlerpauschale lässt sich gut an einfachen Beispielen zeigen. Zur Orientierung wird häufig mit 220 Arbeitstagen pro Jahr gerechnet.

Beispiel 1: 5 km Arbeitsweg

Bis Ende 2025:
5 km × 0,30 € × 220 Tage = 330 € Werbungskosten

Ab 2026:
5 km × 0,38 € × 220 Tage = 418 € Werbungskosten

Dein Plus: 88 € zusätzliche Werbungskosten.
Liegt dein persönlicher Steuersatz z. B. bei 30 %, sind das rund 26 € mehr Netto.

Beispiel 2: 10 km Arbeitsweg

Bis Ende 2025:
10 km × 0,30 € × 220 Tage = 660 €

Ab 2026:
10 km × 0,38 € × 220 Tage = 836 €

Dein Plus: 176 € zusätzliche Werbungskosten.
Bei einem Steuersatz von 32 % ergibt das etwa 56 € zusätzliche Steuerersparnis.

Beispiel 3: 20 km Arbeitsweg

Bis Ende 2025:
20 km × 0,30 € × 220 Tage = 1.320 €

Ab 2026:
20 km × 0,38 € × 220 Tage = 1.672 €

Dein Plus: 352 € zusätzliche Werbungskosten.
Bei 30 % Steuersatz entspricht das rund 105 € mehr Netto im Jahr.

Pendler mit noch längeren Wegen profitieren ebenfalls, allerdings fällt der zusätzliche Effekt etwas geringer aus, weil ab dem 21. Kilometer schon bisher 38 Cent galten.

Schritt für Schritt: So rechnest du deine persönliche Pendler-Ersparnis

Um deine Ersparnis für 2026 zu berechnen, brauchst du nur wenige Zahlen – und ein bisschen Rechenarbeit, die sich auszahlt.

  • Schritt 1: Bestimme die einfache Entfernung zur Arbeit in Kilometern (kürzeste, realistisch genutzte Strecke, z. B. per Routenplaner).
  • Schritt 2: Lege fest, mit wie vielen Arbeitstagen du realistisch rechnen kannst (Vollzeit meist 220–230 Tage, bei Teilzeit oder Homeoffice entsprechend weniger).
  • Schritt 3: Berechne deine Pendlerpauschale: Kilometer × 0,38 € × Arbeitstage. Vergleiche diesen Wert mit der alten Rechnung (bis 20 km × 0,30 € × Arbeitstage) und ermittle die Differenz.

Diese Differenz multiplizierst du mit deinem persönlichen Steuersatz – das Ergebnis ist deine grobe Mehr-Ersparnis durch die neue Pendlerpauschale. So bekommst du ein Gefühl dafür, ob dich die Reform um 20, 50 oder vielleicht sogar über 100 Euro pro Jahr entlastet.

Wer profitiert – und wer kaum etwas merkt

Je länger dein Arbeitsweg und je höher dein Steuersatz, desto stärker spürst du die 38 Cent ab dem ersten Kilometer. Berufspendler mit 10, 15 oder 20 Kilometern zur Arbeit sind klare Gewinner.

Weniger deutlich ist der Effekt bei sehr kurzen Wegen oder geringem Einkommen. Wer nur wenige Kilometer zur Arbeit fährt und sonst kaum Werbungskosten hat, bleibt häufig unter dem Pauschbetrag – hier ist der Vorteil eher theoretisch. Auch Geringverdiener, die kaum oder keine Einkommensteuer zahlen, profitieren nur begrenzt. Für sie kommt unter Umständen eine Mobilitätsprämie in Betracht, die aber gesondert beantragt werden muss.

Trotzdem gilt: Wer regelmäßig zur Arbeit pendelt, sollte seine Strecke, Arbeitstage und Werbungskosten ab 2026 sauber dokumentieren. Denn schon kleine Änderungen – zum Beispiel eine Fortbildung oder neue Arbeitsmittel – können dafür sorgen, dass du den Pauschbetrag überschreitest und die höhere Pendlerpauschale plötzlich bares Geld bringt.

Was du jetzt für deine Steuer 2026 vorbereiten solltest

Damit du zum Start der neuen Pendlerpauschale nichts verschenkst, lohnt sich etwas Vorbereitung:

  • Notiere deine übliche Arbeitsstrecke und halte fest, welche Strecke du realistisch fährst.
  • Plane deine voraussichtlichen Arbeitstage inklusive Homeoffice-Regelung und Teilzeit gut durch.
  • Nutze eine Steuer-Software oder App, die die neue Pendlerpauschale ab 2026 automatisch korrekt berücksichtigt – oder sprich deinen Steuerberater gezielt darauf an.

Fazit: Die Pendlerpauschale 2026 mit 38 Cent ab dem ersten Kilometer ist eine klare Entlastung für viele Berufspendler. Wer seinen Arbeitsweg und seine Werbungskosten konsequent einträgt, kann sich einen Teil der täglichen Fahrtkosten vom Finanzamt zurückholen – und so ganz konkret Geld sparen.

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