Jobticket & Zuschüsse: so holst du dir maximal Geld zurück

Jobtickets, Deutschlandticket-Varianten und Arbeitgeberzuschüsse sind für viele Pendler ein echter Geldmagnet – wenn man weiß, wie man sie richtig kombiniert. Wer nur „irgendwie“ ein Ticket kauft, lässt oft mehrere hundert Euro im Jahr liegen. Wer dagegen Zuschüsse, Steuerregeln und Pendlerpauschale clever verbindet, holt sich Monat für Monat Geld zurück.

Ob du mit Bus und Bahn zur Arbeit fährst, das Deutschlandticket nutzt oder zwischen Auto und ÖPNV wechselst: In diesem Ratgeber zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du das Maximum aus Jobticket, Zuschüssen und Steuererklärung herausholst – ohne Steuerdeutsch und ohne komplizierte Formeln.

Was ist ein Jobticket – und was nicht?

Wenn von „Jobticket“ die Rede ist, meinen viele ganz unterschiedliche Dinge. Für deine Spartaktik ist es aber wichtig, die Varianten zu unterscheiden.

Ein klassisches Jobticket ist eine vergünstigte Monats- oder Jahreskarte, die dein Arbeitgeber direkt beim Verkehrsverbund oder einem Anbieter bezieht. Du bekommst dann entweder das Ticket selbst oder einen Code/App-Zugang und zahlst – je nach Modell – nichts oder nur einen Teil davon.


Daneben gibt es das Deutschlandticket als Jobticket. Hier schließt dein Arbeitgeber einen Rahmenvertrag mit einem Anbieter, übernimmt mindestens einen Teil des Preises und erhält im Gegenzug einen zusätzlichen Rabatt. Für dich bedeutet das: bundesweit im Nahverkehr unterwegs, aber mit einem deutlich reduzierten Eigenanteil.

Wichtig ist außerdem die Unterscheidung zwischen echten Zuschüssen und reinen Privat-Tickets:

Wenn dein Arbeitgeber nichts bezuschusst und du dir allein ein Deutschlandticket oder eine Monatskarte kaufst, ist das noch kein Jobticket im steuerlichen Sinne – aber du kannst die Kosten über die Pendlerpauschale als Werbungskosten geltend machen. Sobald dein Arbeitgeber sich aber beteiligt oder das Ticket komplett stellt, greifen besondere Steuerregeln.

Warum sich das Jobticket für Pendler schnell rechnet

Viele Arbeitnehmer unterschätzen, wie teuer der tägliche Arbeitsweg wirklich ist. Ein paar Euro für die Einzelfahrt scheinen auf den ersten Blick überschaubar, aber aufs Jahr gerechnet summieren sich die Kosten schnell.

Ein Jobticket wirkt hier auf zwei Ebenen: Zum einen senkt es direkt deine Ticketkosten, zum anderen kannst du – je nach Modell – weiterhin die Pendlerpauschale nutzen oder zumindest einen Teil deiner Kosten steuerlich absetzen. Je länger dein Arbeitsweg und je häufiger du fährst, desto stärker macht sich das bemerkbar.

Stell dir vor, du pendelst an 20 Arbeitstagen im Monat und zahlst ohne Jobticket jedes Mal für Hin- und Rückfahrt mit Einzeltickets. Mit einem vergünstigten Jobticket oder Deutschlandticket-Job bist du meist schon ab wenigen Tagen pro Monat im Plus – und wenn dein Arbeitgeber noch Zuschüsse obendrauf legt, wird das Ticket oft zur günstigsten Mobilitätslösung überhaupt.

Kostenvergleich in der Praxis: Jobticket vs. Deutschlandticket privat

Um zu verstehen, wo dein Sparpotenzial liegt, hilft ein einfacher Vergleich. Die folgenden Zahlen sind bewusst gerundet und dienen dir als Orientierung, wie stark Zuschüsse und Rabatte wirken können.

Variante Monatliche Kosten Jahreskosten Kurz erklärt
Kein Jobticket, Deutschlandticket privat 58 € 696 € Du kaufst das Ticket komplett selbst, kannst aber die Pendlerpauschale nutzen.
Deutschlandticket mit 25 % Arbeitgeberzuschuss ca. 40,60 € ca. 487 € Arbeitgeber beteiligt sich, zusätzlich gibt es einen Rabatt auf den Ticketpreis.
Deutschlandticket als voll finanziertes Jobticket ca. 55,10 € Kosten für den Arbeitgeber ca. 661 € Du fährst praktisch kostenlos, der Arbeitgeber profitiert vom Rabatt.
Klassisches Verbund-Jobticket je nach Region je nach Region Meist regional begrenzt, dafür oft sehr günstige Firmenkonditionen.

Für dich als Pendler zählt am Ende nur: Wie hoch ist mein tatsächlicher Eigenanteil – und was davon lässt sich steuerlich noch nutzen? Genau hier kommen die nächsten Abschnitte ins Spiel.

Steuer-Basics: Wie das Jobticket beim Finanzamt behandelt wird

Die wichtigste Frage beim Thema Jobticket und Zuschüsse lautet: Steuerfrei oder steuerpflichtig – und was passiert mit der Pendlerpauschale?

Grundsätzlich gilt: Zahlt dir dein Arbeitgeber zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Lohn einen Zuschuss zum ÖPNV-Ticket oder stellt dir ein Jobticket zur Verfügung, kann diese Leistung steuer- und sozialversicherungsfrei sein. Das ist besonders attraktiv, weil der Vorteil dann nicht dein zu versteuerndes Einkommen erhöht.

Damit die Steuerfreiheit greift, müssen aber ein paar Spielregeln eingehalten werden:

Der Zuschuss muss wirklich „zusätzlich“ kommen und darf nicht aus einer Gehaltsumwandlung stammen, bei der du brutto auf Lohn verzichtest und stattdessen ein Ticket bekommst. Bei Gehaltsumwandlung werden andere Regeln angewendet, häufig mit pauschaler Versteuerung.

Das Ticket muss für den öffentlichen Personennahverkehr gelten. Das klassische Deutschlandticket fällt genau darunter, ebenso viele Verbund-Jobtickets.

Wichtig für deine Steuererklärung: Steuerfreie Arbeitgeberleistungen zu deinem Ticket mindern deine Werbungskosten aus der Pendlerpauschale. Das Finanzamt will verhindern, dass du doppelt begünstigt wirst – einmal durch den Zuschuss und zusätzlich durch eine hohe Entfernungspauschale.

Gleichzeitig gibt es Varianten, bei denen dein Arbeitgeber das Ticket oder den Zuschuss pauschal versteuert. Dann kann die Pendlerpauschale teilweise oder vollständig erhalten bleiben. Genau diese Kombination ist fürs „maximal Geld zurückholen“ spannend.

Die drei wichtigsten Modelle: So beteiligt sich dein Arbeitgeber

Die Praxis in Unternehmen ist bunt: Manche geben einen festen Zuschuss, andere organisieren ein eigenes Jobticket, einige nutzen Sachbezugslösungen. Für dich ist wichtig zu verstehen, welches Modell dein Arbeitgeber anbietet – oder anbieten könnte.

Die gängigsten Varianten sind:

  • Zuschuss zum selbst gekauften Ticket (z. B. Deutschlandticket), steuerfrei, wenn zusätzlich zum Lohn gezahlt.
  • Jobticket, das dein Arbeitgeber direkt bezieht und vergünstigt an dich weitergibt oder komplett stellt.
  • Ticketfinanzierung über Sachbezugskarten oder Benefits-Plattformen, teilweise kombiniert mit anderen Leistungen.

Schon aus diesen drei Modellen ergeben sich komplett unterschiedliche Effekte auf Netto-Gehalt und Steuererklärung. Informiere dich daher im Detail, was bei dir im Unternehmen möglich ist – und welche Option du eventuell aktiv anregen kannst.

Modell 1: Arbeitgeberzuschuss zum Deutschlandticket

Beim Zuschussmodell kaufst du dir das Deutschlandticket selbst – meist per App oder Abo – und dein Arbeitgeber übernimmt einen Teil der Kosten. Je nach Höhe des Zuschusses kann der Anbieter zusätzlich einen Rabatt auf den Ticketpreis gewähren.

Rechenbeispiel: Übernimmt dein Arbeitgeber mindestens ein Viertel des Ticketpreises, sinkt nicht nur dein Eigenanteil, sondern der Gesamtpreis für das Ticket wird zusätzlich reduziert. Dadurch zahlst du am Ende deutlich weniger als beim normalen Privatkauf.

Für dich interessant ist vor allem die steuerliche Behandlung. Wird der Zuschuss zusätzlich zum Lohn gezahlt und nach den gesetzlichen Vorgaben gestaltet, kann er steuer- und sozialabgabenfrei sein. Du bekommst also de facto mehr Netto, ohne dass dein Bruttogehalt steigt.

Auf der anderen Seite mindern diese steuerfreien Zuschüsse deine ansetzbare Pendlerpauschale. In der Steuererklärung musst du die Arbeitgeberzuschüsse angeben beziehungsweise sie werden über deine elektronische Lohnsteuerbescheinigung berücksichtigt. Unterm Strich lohnt sich das Modell aber in der Regel trotzdem, weil der unmittelbare Vorteil im Monat meist größer ist als der spätere Steuereffekt.

Modell 2: Klassisches Jobticket vom Arbeitgeber

Beim klassischen Jobticket schließt dein Arbeitgeber einen Vertrag mit einem Verkehrsverbund oder einem anderen Anbieter und bezieht für die Belegschaft vergünstigte Monats- oder Jahrestickets. Du bekommst das Ticket dann entweder komplett kostenlos oder zu einem deutlich reduzierten Preis.

Diese Firmen-Jobtickets sind oft speziell auf die Region zugeschnitten und können – je nach Tarifgebiet – sogar günstiger sein als das bundesweite Deutschlandticket. Wer nur innerhalb einer Stadt oder eines Verkehrsverbundes unterwegs ist, fährt damit häufig sehr preiswert.

Steuerlich gelten ähnliche Regeln wie beim Deutschlandticket-Zuschuss: Stellt der Arbeitgeber das Ticket zusätzlich zum Lohn, kann es steuerfrei sein. Wird es im Rahmen einer Gehaltsumwandlung finanziert, kommt meist eine pauschale Versteuerung infrage.

Für dich entscheidend ist wiederum der Eigenanteil: Wenn du für dein Jobticket nur einen geringen Betrag pro Monat zahlst oder gar nichts, sind die direkten Einsparungen oft höher als das, was du über eine reine Pendlerpauschale zurückholen würdest.

Modell 3: Sachbezugskarten und Mobilitätsbudgets

Immer mehr Unternehmen arbeiten mit Sachbezugskarten oder digitalen Benefits-Plattformen. Dabei erhältst du ein monatliches Budget, das du unter anderem für ÖPNV-Tickets einsetzen kannst.

Wird dieses Budget innerhalb der steuerlichen Freigrenzen und nach den geltenden Regeln eingesetzt, ist es ebenfalls eine attraktive Möglichkeit, Ticketkosten zu senken. Häufig lässt sich damit flexibel zwischen Deutschlandticket, regionalen Monatskarten oder anderen Mobilitätsangeboten wählen.

Der Haken: Nicht jede Lösung ist automatisch steuerfrei, und die genaue Ausgestaltung hängt stark vom Anbieter und dem Vertrag deines Arbeitgebers ab. Für dich als Arbeitnehmer lohnt es sich aber, genau hinzuschauen, ob du einen Teil deines Mobilitätsbedarfs über Sachbezüge abdecken kannst – und ob sich daraus ein Vorteil gegenüber einem privat bezahlten Ticket ergibt.

Jobticket und Pendlerpauschale: So spielst du beides optimal zusammen

Die Pendlerpauschale ist für alle interessant, die einen nennenswerten Arbeitsweg haben – egal ob mit Auto, Bahn oder Bus. Dass du ein Jobticket nutzt, bedeutet nicht automatisch, dass du keine Pauschale mehr geltend machen kannst. Es kommt auf die Kombination an.

Grundsätzlich gilt: Steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse zu deinem Ticket müssen auf die als Werbungskosten abziehbaren Fahrtkosten angerechnet werden. Du kannst also nicht die komplette Pauschale ansetzen, wenn dein Arbeitgeber bereits einen Teil deiner Kosten steuerfrei übernommen hat.

Trotzdem lohnt es sich, alle Fahrten sauber zu dokumentieren und in der Steuererklärung anzugeben. Denn:

Steuervorteile aus Werbungskosten wirken sich erst ab einer gewissen Gesamthöhe (inklusive anderer Aufwendungen) spürbar aus. Viele Arbeitnehmer überschreiten diese Schwelle ohnehin – dann bringt auch eine gekürzte Pendlerpauschale noch einen Vorteil.

In manchen Konstellationen – etwa bei pauschal versteuerten Zuschüssen oder wenn dein Arbeitgeber nur einen Teil der Strecke abdeckt – bleibt die Pendlerpauschale für einen Teil deines Weges vollständig erhalten. Gerade bei langen Pendelstrecken kann das relevant sein.

Wenn du unsicher bist, wie viel du noch ansetzen darfst, lohnt es sich, die Zahlen einmal grob durchzurechnen oder eine Steuersoftware zu nutzen. Das ist weniger kompliziert, als es klingt – und gibt dir ein gutes Gefühl, nichts zu verschenken.

Azubis, Studierende, Teilzeitkräfte: Wer profitiert besonders?

Jobtickets und Zuschüsse sind nicht nur für klassische Vollzeit-Angestellte interessant. Gerade Azubis, Studierende im Praxissemester oder duale Studenten fahren oft lange Strecken – und haben gleichzeitig wenig Geld.

Viele Unternehmen bieten für Auszubildende besonders günstige Jobticket-Konditionen an oder beteiligen sich stärker an den Kosten. Kombiniert mit ohnehin reduzierten Jugend- oder Ausbildungstarifen im ÖPNV können die monatlichen Ausgaben für den Weg zur Berufsschule oder zum Betrieb massiv sinken.

Auch Teilzeitkräfte, die zwar weniger Stunden arbeiten, aber trotzdem weite Wege zurücklegen, sollten genau rechnen. Ein Deutschlandticket, das sowohl für den Arbeitsweg als auch privat genutzt werden kann, lohnt sich häufig schon dann, wenn du einen Teil der Wochenenden oder Freizeitfahrten ebenfalls mit Bus und Bahn abdeckst.

Studierende mit Werksstudentenjob können in manchen Fällen ihr Semesterticket mit einem Jobticket oder Zuschuss kombinieren – etwa, wenn sie zusätzlich in einer anderen Region arbeiten. Hier lohnt es sich, beim Arbeitgeber konkret nach „Jobticket-Optionen für Studierende“ zu fragen und die vorhandenen Ticketvarianten geschickt zu stapeln.

Homeoffice, Teilpräsenz & geteilte Woche: Lohnt sich das Ticket trotzdem?

Seit der Homeoffice-Welle fahren viele Beschäftigte nicht mehr fünf Tage die Woche ins Büro. Das verändert die Rechnung: Wer nur noch zwei- oder dreimal in der Woche pendelt, fragt sich zu Recht, ob sich ein Jobticket oder Deutschlandticket noch lohnt.

Hier kommt es vor allem darauf an, wie konstant deine Bürotage sind, wie flexibel dein Ticket sein muss und wie hoch der Arbeitgeberzuschuss ausfällt. Schon ab zwei bis drei regelmäßigen Bürotagen pro Woche kann ein bezuschusstes Ticket günstiger sein als einzelne Tageskarten – insbesondere, wenn du das Ticket zusätzlich privat nutzt.

Wenn dein Arbeitgeber hohe Homeoffice-Quoten hat, kann das sogar ein Argument für ein Jobticket sein: Viele Unternehmen nutzen es als Benefit, um die Tage im Büro attraktiver zu machen. Genau hier lohnt sich dein Hinweis, dass ein gut ausgestaltetes Ticket für beide Seiten vorteilhaft ist – für dich als Pendler und für den Arbeitgeber in Sachen Mitarbeiterbindung.

Drei Schritte, mit denen du dir maximal Geld zurückholst

Damit es nicht nur bei der Theorie bleibt, kannst du dich an dieser einfachen Drei-Schritte-Strategie orientieren:

  • Prüfe deine aktuelle Situation: Wie oft fährst du im Monat ins Büro, welche Strecke legst du zurück, was zahlst du aktuell für Tickets oder Sprit – und nutzt du schon irgendeine Art von Jobticket?
  • Kläre die Möglichkeiten im Unternehmen: Gibt es einen bestehenden Rahmenvertrag, Zuschüsse zum Deutschlandticket oder eine Sachbezugslösung? Wenn nicht, frage gezielt nach, ob ein Jobticket eingeführt werden kann und welche Modelle denkbar wären.
  • Rechne grob durch: Vergleiche dein bisheriges Modell mit einem bezuschussten Ticket und der möglichen Pendlerpauschale. Selbst eine einfache Überschlagsrechnung auf Papier oder im Online-Rechner zeigt dir schnell, welche Variante für dich das meiste Geld übrig lässt.

Wenn du diese drei Punkte einmal sauber durchgearbeitet hast, bist du deiner maximalen Ersparnis schon sehr nahe. Danach geht es nur noch darum, das ausgewählte Modell tatsächlich umzusetzen – also Ticket abschließen, Arbeitgeberzuschuss beantragen oder den bestehenden Vertrag anpassen lassen.

Typische Fehler, die Pendler Geld kosten

Rund ums Jobticket gibt es ein paar Klassiker, die sich in vielen Haushalten wiederholen – und jedes Mal bares Geld kosten. Es hilft, sie einmal bewusst zu kennen, um sie gezielt zu vermeiden.

Ein häufiger Fehler: Du wechselst die Arbeitgeberleistung oder die Ticketvariante, passt aber deine Einträge in der Steuererklärung nicht an. Die Folge: Entweder verschenkst du Werbungskosten oder du riskierst Rückfragen vom Finanzamt. Besser ist es, bei jeder größeren Änderung (z. B. Einführung eines Jobtickets oder Wechsel des Zuschussmodells) einmal kurz zu prüfen, wie die Beträge richtig zu erfassen sind.

Ein zweiter Klassiker: Du fährst längst so viel mit Bus und Bahn – etwa durch Freizeitfahrten, Wochenendbesuche oder mehrere Jobs –, dass sich ein Deutschlandticket lohnen würde, kaufst aber weiterhin teure Einzeltickets. Hier reicht oft schon ein Wochenende mit Freunden in einer anderen Stadt, um die Kosten des Monats-Tickets zu rechtfertigen.

Und drittens: Viele Beschäftigte wissen gar nicht, dass ihr Arbeitgeber theoretisch problemlos ein Jobticket einführen könnte – und sprechen es deswegen nie an. Da Jobtickets auch für Unternehmen steuerlich attraktiv sind und gleichzeitig als Mitarbeiter-Benefit gelten, ist die Chance oft größer, als man denkt.

Wenn dein Arbeitgeber (noch) kein Jobticket bietet

Nicht jeder Betrieb ist beim Thema Mobilität schon modern aufgestellt. Gerade kleinere Unternehmen oder Handwerksbetriebe arbeiten noch ohne Jobticket oder Zuschusskonzept. Das heißt aber nicht, dass du das Thema nicht anstoßen kannst.

Du kannst zunächst selbst durchrechnen, wie viel eine Jobticket-Lösung deinem Arbeitgeber wirklich kosten würde – und welche Vorteile er davon hätte. Dazu gehört nicht nur der finanzielle Aspekt, sondern auch die bessere Planbarkeit deiner Mobilität, weniger Parkplatzbedarf und ein Plus in Sachen Nachhaltigkeit.

Präsentiere das Thema am besten nicht als „Forderung“, sondern als Win-win-Vorschlag: Du sparst Geld und kannst verlässlicher pendeln, dein Arbeitgeber profitiert von steuerlich begünstigten Leistungen, einem attraktiven Benefit für die Belegschaft und einem umweltfreundlichen Image.

Wenn sich dein Arbeitgeber trotzdem nicht auf ein Jobticket einlassen möchte, bleiben dir weiterhin zwei Hebel: die Pendlerpauschale in der Steuererklärung und eine möglichst intelligente Wahl deiner Tickets (zum Beispiel Monats- oder Mehrfahrtenkarten statt Einzeltickets, gezielte Nutzung von Aktionsangeboten oder Kombination mit Fahrrad und Park-and-Ride).

Alternative Sparwege, wenn ÖPNV wirklich nicht funktioniert

Natürlich passt der ÖPNV nicht zu jeder Lebenssituation. Schichtdienste, sehr ländliche Regionen oder wechselnde Einsatzorte können dafür sorgen, dass du trotz Deutschlandticket oder Jobticket weiterhin auf das Auto angewiesen bist.

Auch dann lohnt es sich, das Thema „Geld zurückholen“ ernst zu nehmen. Die Pendlerpauschale gilt nämlich unabhängig davon, ob du mit Bus, Bahn oder Auto unterwegs bist. Je länger die Strecke und je häufiger du fährst, desto mehr wirkt sich das in deiner Steuererklärung aus.

Zusätzlich kannst du prüfen, ob sich Fahrgemeinschaften, ein Wechsel auf ein sparsameres Fahrzeug oder die Kombination mit Park-and-Ride-Systemen anbietet. Auch diese Maßnahmen senken deine realen Mobilitätskosten – und ergänzen die steuerlichen Effekte aus Pauschale und möglichen Arbeitgeberleistungen.

Fazit: Jobticket, Zuschüsse und Steuern – dein persönlicher Mix entscheidet

Jobticket, Deutschlandticket, Arbeitgeberzuschuss, Sachbezugskarte, Pendlerpauschale: Auf den ersten Blick wirkt das nach einem unübersichtlichen Dschungel aus Regeln und Modellen. In der Praxis brauchst du aber nur zwei Fragen zu beantworten: Wie hoch ist mein monatlicher Eigenanteil – und was kann ich davon steuerlich oder über Zuschüsse wieder zurückholen?


Wenn dein Arbeitgeber bereits ein Jobticket anbietet, lohnt es sich fast immer, die Konditionen genau zu kennen und aktiv zu nutzen. Gibt es noch kein Angebot, kannst du mit sauberen Zahlen und konkreten Vorschlägen oft mehr bewegen, als viele denken.

Kombinierst du ein günstiges Ticket mit einem fairen Arbeitgeberzuschuss, nutzt die Pendlerpauschale geschickt und passt dein Modell an deine echte Fahrpraxis (Homeoffice, Teilzeit, Freizeitfahrten) an, holst du dir Monat für Monat das Maximum an Geld zurück – und machst deinen Arbeitsweg vom Kostenfresser zum planbaren Budgetposten.

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