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SCHUFA‑Score

Der SCHUFA‑Score ist eine statistische Kennzahl, mit der die Auskunftei SCHUFA die Wahrscheinlichkeit eines vertragsgemäßen Zahlungsverhaltens schätzt. Banken, Händler und Mobilfunkanbieter nutzen ihn, um Kredit‑, Konto‑, Leasing‑ oder Vertragsentscheidungen zu treffen. Der Score basiert auf gemeldeten Informationen zu Konten, Krediten, Kreditkarten, Zahlungsstörungen und Vertragsbeziehungen. Er ist kein „Strafregister“, sondern ein Risikomaß – je höher der Score, desto niedriger das prognostizierte Ausfallrisiko.

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Was der SCHUFA‑Score misst – und was nicht

Der Score misst statistische Ausfallrisiken, nicht „Zuverlässigkeit“ als Charaktereigenschaft. Er berücksichtigt Informationen zu laufenden und erledigten Krediten, Kreditkarten, Girokonten, Versandhandels‑/Telekommunikationsverträgen sowie negativen Einträgen (z. B. titulierte Forderungen, Mahnbescheide, Kontokündigungen). Besonders sensible Daten wie Einkommen, Vermögen, Familienstand, Nationalität oder Arbeitgeber sind nicht erforderlich für die Scorebildung. Die SCHUFA speichert zudem keine Kaufpreise oder detaillierte Einkaufslisten – es geht um Vertragsarten und deren Zahlungsverlauf.

Basis‑ vs. Branchenscore

Die SCHUFA berechnet unterschiedliche Branchenscores (z. B. für Banken, Handel, Telekom), die je nach Einsatzfeld skaliert und interpretiert werden. Verbraucher:innen sehen in der Regel den Basisscore in Prozent‑Werten (Erfüllungswahrscheinlichkeit), der quartalsweise neu berechnet wird. Branchenscores können häufiger aktualisiert werden und berücksichtigen branchenspezifische Risikomuster. Dadurch ist es normal, dass ein Anbieter „Ja“, ein anderer „Nein“ sagt – die Risikogrenzen unterscheiden sich.

Datenquellen, Aktualisierung & Löschfristen

Einträge stammen von Vertragspartnern (Banken, Versender, Telcos) sowie aus öffentlichen Quellen (z. B. Schuldnerverzeichnisse). Positive Vertragsdaten (Konto/Kredit besteht und läuft ordnungsgemäß) stabilisieren den Score; negative Einträge belasten ihn. Erledigte Forderungen und verspätete Zahlungen werden nach gesetzlichen und freiwilligen Löschfristen entfernt (z. B. drei Jahre nach Erledigung titulierte Forderungen). Falsche oder veraltete Einträge können korrigiert werden – Datenqualität ist zentral.

Typische Einflussfaktoren (vereinfacht)

  • Zahlungshistorie & Negativmerkmale: Mahn‑/Vollstreckungsverfahren, titulierte Forderungen, Kontokündigungen.
  • Kreditnutzung & Kontenstruktur: Zahl und Art aktiver Kredite/Karten, Laufzeiten, kürzlich eröffnete Verträge, Dispo‑Nutzung (indirekt über Meldungen).

Häufige Mythen – kurz erklärt

Mehr Anfragen verschlechtern automatisch den Score? Falsch, aber: „Anfrage Kredit“ kann kurzfristig sichtbare Spuren hinterlassen; nutze für Vergleiche „Anfrage Kreditkonditionen“. Viele unbenutzte Kreditkarten sind grundsätzlich kein Negativmerkmal – entscheidend ist das Gesamtbild aus Vertragshistorie und Zahlungshygiene. Ein Umzug ist kein Problem – nur häufige Wohnsitzwechsel in kurzer Zeit können in einzelnen Modellen als Risikosignal wirken. Reine Bonitätsselbstauskünfte (nach Art. 15 DSGVO) beeinflussen den Score nicht.

Rechte nach DSGVO & Transparenz

Du hast das Recht auf kostenlose Selbstauskunft (mind. einmal jährlich) und auf Berichtigung unrichtiger Daten. In der Auskunft findest du gespeicherte Vertragsdaten, Negativmerkmale, Score‑Erklärungen und Löschfristen. Für Ablehnungen kannst du eine Begründung verlangen; Anbieter treffen Entscheidungen jedoch oft nicht nur anhand des Scores, sondern auch nach internen Kriterien (Einkommen, Sicherheiten, Haushaltsrechnung).

In 6 Schritten den Score stabilisieren/verbessern

  1. Selbstauskunft prüfen: Einträge, Löschfristen, veraltete/falsche Daten – Korrekturantrag stellen, Nachweise beilegen.
  2. Zahlungen konsequent pünktlich: Daueraufträge/Lastschriften nutzen, Rücklastschriften vermeiden, Mahnungen sofort klären.
  3. Kreditnutzung glätten: Kurzläufer bündeln, teuren Dispo durch Ratenkredit ersetzen; nicht zu viele neue Verträge in kurzer Zeit.
  4. Anfragen richtig stellen: Für Vergleiche „Anfrage Kreditkonditionen“ wählen; harte Kreditanfragen nur bei Abschluss.
  5. Vertragsbestand pflegen: Nicht genutzte Karten ggf. schließen; Adress‑/Namensänderungen zeitnah an Vertragspartner melden.
  6. Negativmerkmale erledigen: Forderungen ausgleichen, Erledigungsvermerk eintragen lassen; auf Löschfristen achten.

Was Anbieter zusätzlich prüfen

Selbst mit gutem Score können Kredit‑ oder Vertragsgrenzen greifen: Einkommen, Beschäftigungsart, Sicherheiten, Haushaltsrechnung, Beleihung (bei Immobilien) und interne Risikopolitik entscheiden mit. Umgekehrt heißt ein schwächerer Score nicht automatisch Ablehnung – kleinere Limits oder höhere Zinsen sind möglich. Deshalb lohnt es sich, Angebote zu vergleichen und Konditionsanfragen zu nutzen.

Fazit

Der SCHUFA‑Score ist eine Wahrscheinlichkeitskennzahl, kein endgültiges Urteil. Wer seine Daten prüft, Zahlungsdisziplin zeigt und Anfragen/Verträge geplant steuert, hält die Bonität stabil – und verbessert die Chancen auf faire Konditionen.

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